Unsere Geschichte

Vom Rittergut zur Milchgut Görlsdorf GmbH

Die Geschichte des Milchguts Görlsdorf kann bis Ende des 19. Jahrhunderts zurückverfolgt werden. Damals erwarb der Bremer Kaufmann, Max Hoffmann, das Rittergut Görlsdorf. Nach Errichtung des Schlosses und Inspektoren-Hauses setzte sich das Ehepaar Hoffmann für die Weiterentwicklung des Dorfes ein. Neben Investitionen in den Straßenbau und das Schulwesen wurden auch erhebliche Summen für soziale Zwecke ausgegeben. 1912 wechselte das Gut seinen Eigentümer. Der neue Eigentümer, Dr. Hans Kehren, wird im Rahmen der Bodenreform bereits 1945 wieder enteignet. Nach dem Krieg diente das Milchgut Görlsdorf als Versorgungsgut für die russische Armee. Aus diesem Grund blieb die Betriebsgröße weitgehend erhalten. Im Rahmen der Ernennung zum Volksgut erfolgte in den Jahren von 1973 bis 1978 die Errichtung einer Milchviehanlage für 3.000 Kühe sowie einer Großanlage für die Produktion von Mastschweinen und der Haltung von Herdbuchsauen.

Umstrukturierung Während der Zeit in der DDR

Aufgrund der breit gefächerten Aufstellung des Milchguts Görlsdorf wird hier eine zentrale Lehrlingsausbildung errichtet, wobei das Schloss als Unterrichtszentrum umfunktioniert und im Park ein Internatsgebäude errichtet wurde. Zu DDR-Zeiten wurden Tier- und Pflanzenproduktion jeweils eigenständige Betriebszweige. Im Rahmen dieser Umstrukturierung entstehen zwei Volksgüter. Zum einen wird die VEG (P) (Pflanzenproduktion) und zum anderen die VEG (T) (Tierproduktion). Diese Betriebe haben bis zur politischen Wende 1990 Bestand. Schon zu dieser Zeit entwickelt sich der erste Kontakt zur Familie Klindworth.

Nach der Wiedervereinigung:

Joachim Klindworth, renomierter Rinderzüchter aus Niedersachsen, wird Mitgesellschafter

Joachim Klindworth, selbst Landwirt mit einem Familienbetrieb aus dem Kreis Stade, ist ein weltweit anerkannter Rinderzüchter. Seinerzeit Vorsitzender der Rinderproduktion Niedersachsen, kam es 1985 zur ersten Begegnung und anschließendem Austausch mit führenden Tierzuchtexperten der DDR. Der Kontakt entstand während eines internationalen Tierzuchtkongresses in Lissabon. Joachim Klindworth hielt dort einen Vortrag über den Embryotransfer, woraufhin er von den ostdeutschen Rinderzuchtexperten auch zu weiteren Tagungen in die DDR eingeladen wurde.

Die Strukturen von Großbetrieben waren Joachim Klindworth nicht fremd, er selbst absolvierte bereits 1965 ein Praktikum in den USA und stand den Großbetrieben der DDR deshalb weniger kritisch gegenüber. Durch die Wende entstand die Möglichkeit einen Großbetrieb zu erwerben.

Erfolgreiche Privatisierung trotz zahlreicher Hürden

Im Zuge der Privatisierung erfolgten langwierige Verhandlungen über Milchquoten, Betriebszweigschließungen, sowie der Anpachtung weiterer Flächen. Die Umstellung wurde jedoch erfolgreich absolviert und es entstand die heutige Milchgut Görlsdorf GmbH.

Dem Geschäftsführer, Joachim Klindworth, standen noch weitere Aufgaben bevor. Die veraltete Technik musste in allen Bereichen modernisiert und die Bewirtschaftungsweisen angepasst werden. Aufgrund des überdurchschnittlichen Wissenstandes, der Motivation und des Engagements der damaligen Mitarbeiter, gelang der Systemwechsel im Milchgut problemlos.

Solide für die Zukunft aufgestellt

Schon seit dem Jahr 2010 befasste sich die Geschäftsführung mit einer Modernisierung und Erweiterung der Milchgut Görlsdorf GmbH. Neue Milchviehställe mit modernster Melktechnik sollten entstehen. Nach 6 jähriger Bauzeit wurde im Jahr 2022 die Modernisierungen erfolgreich abgeschlossen. Auch auf der Führungsebene fand in diesem Zeitraum ein Generationswechsel statt. Der langjährige Geschäftsführer, Joachim Klindworth sen., hat seinem Sohn, Joachim Klindworth jun., die Geschäftsführung übertragen.